Die Finanzsituation der Stiftung für das sorbische Volk und damit die Finanzierung der sorbischen Institutionen und Projekte wird von Jahr zu Jahr angespannter. Bereits 2024 musste die Stiftungsverwaltung gut rechnen und mit den Zuwendungsgebern verhandeln, damit die neu geschaffenen Arbeitsplätze bis Ende dieses Jahres fortgesetzt werden konnten. Gründe dafür sind Gehaltssteigerungen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes. Weil auch in diesem Jahr der Stiftungszuschuss nicht höher ist als bisher, kann der Haushaltsplan 2025 nur ausgeglichen werden, wenn alle Reserven verbraucht werden. Wegen der Reserven ist aber auch gewährleistet, dass die Stiftung bereits zugesagte Projekte ungeachtet vorläufiger Haushaltsführung, bewilligen kann. Jan Budar, Direktor der Stiftung sagte: „Die Situation der vorläufigen Haushaltsführung ist allgemein eine Herausforderung, wir versuchen aber Wege zu finden, damit wichtige Projekte und die Tätigkeit der Institutionen nicht gefährdet sind.“
Neben der angespannten finanziellen Situation blickt die Stiftung aber auch auf das erfolgreiche Jahr 2024 zurück. Viele schöne Projekte wurden bewilligt und umgesetzt. Und wir feierten auch zwei Jubiläen der Treffen ehemaliger und derzeitiger Studenten, welche die Stiftung schon seit den neunziger Jahren als Veranstalter organisiert. Die Schadowanka in der Niederlausitz hatte das 40. und die Schadźowanka in der Oberlausitz 150. Jubiläum. „Und weiter ist es uns, trotz der allgemeinen Erscheinung fehlender Fachkräfte gelungen, 4 Plätze in unserer Geschäftsstelle mit Sorbisch sprechendem qualifiziertem Personal neu zu besetzen.“, sagte Jan Budar.
Für dieses Jahr ist nun eine große Aufgabe die weitere Planung des Projekts des Lauenareals. 2025 ist der Förderantrag einzureichen. Wegen steigender Baukosten hat die Stiftung die Aufgabe diese Gesamtkosten zu senken oder zusätzliche Mittel einzuwerben.
Die größte Herausforderung für dieses Jahr werden wohl die Haushaltsverhandlungen mit den geförderten Institutionen für 2026 und die Aufstellung eines entsprechenden Stiftungshaushalts sein. Denn es ist nicht klar, wann ein neuer Finanzierungsvertrag unterschrieben wird. Die Stiftung hofft daher, dass die entsprechenden Verhandlungen im Herbst erfolgreich abgeschlossen werden und dass dann klar ist, mit wie viel Geld die Sorben 2026 rechnen können.